Donnerstag, 13. September 2007
Praxissemester in Shanghai
Am Donnerstag, 13. Sep 2007
"Guck, ein Ausländer" sagen die Leute, wenn sie mich sehen, oder schauen mich mit großen Augen an. Als Westler fällt man in China eben immer und überall auf. Ich bin inzwischen seit einem Monaten hier und habe mich daran gewöhnt.
Auch andere Sachen, über die man in Europa nur den Kopf schütteln würde, wundern mich nicht mehr. Etwa, wozu die Menschen den Gehweg benutzen. Sie suchen keine Toilette auf, werfen ihren Müll nicht in den Mülleimer, schnäuzen nicht in ein Taschentuch - sondern entledigen sich einfach mitten auf der Straße. Kleinkinder haben zu diesem Zweck einen praktischen Schlitz statt einer Naht in der Mitte ihrer Hose.
Es gibt Müll-Sammler, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, aufzusammeln, was andere weggeworfen oder liegenlassen haben. Mit Plastiktüten, die oft größer als der eigene Körper sind oder auf Dreirädern mit Ladefläche ziehen sie Tag und Nacht durch die Straßen. Sie sammeln Plastikflaschen, Verpackungen, Getränkedosen und sonstigen Müll auf, der sich noch irgendwie verwerten lässt.
An den Müll-Sammlern sieht man, welche krassen sozialen Unterschiede es in der Stadt gibt, in der ca. 17 millionen Menschen leben. Das Leben hier spielt sich eigentlich zu jeder Tages- und Jahreszeit hauptsächlich im Freien ab. Immer und überall herrscht geschäftiges Treiben. Die einen eilen zu Terminen, andere stehen um ein Mahjong Brett herum und diskutieren lautstark über den nächsten Spielzug, wieder andere schlagen sich an einem der zahlreichen Straßenimbissen den Bauch voll.
Die Spezialität dieser Imbisse sind Holzspieße. Es gibt welche mit Hühnerherzen, Maden, Seealgen, Pilze im Tofumantel, aber auch ganz normale Fleischspieße. Die Auswahl ist groß, die Speisen werden auf verschiedenste Weisen zubereitet: Sie werden auf Holzkohle gegrillt, in Öl frittiert oder in einer heißen Brühe gegart, deren Hauptbestandteil rote Chilischoten sind. Spieße kosten zwischen 5 und 50 Cent.
Zu meiner Praktikumsstätte VTCN (Voith Turbo Power Transmission (Shanghai) Co., Ltd.), die im Süden der Stadt liegt, fahre ich zuerst für 20 min mit der Metro und werd anschließend noch 45 min geshuttelt. Sich im chinesischen Straßenverkehr zurechtzufinden, will gelernt sein. Wenn man sich in einem Strom aus Drahteseln, Autos und anderen, teils skurilen Fortbewegungsmitteln und jeder Menge Passanten bewegt, braucht man vor allem eines: Geduld. Kaum jemand hält sich an die Straßenverkehrsordnung, Geisterfahrer sind nichts Ungewöhnliches. Fast niemand gebraucht seinen Blinker und die Farbfolge der Ampeln ist bedeutungslos. Schnell fahren ist nicht ratsam - das gibt nur Ärger. Am besten passt man sich dem Rhythmus des Verkehrsstroms an.
Dieses Foto wurde vor dem Outing nach TaiShan gemacht
Die Menschen in China sind sehr stolz auf ihr Land und auf ihre über 6000 Jahre alte Kultur. Aber ihre Neugierde und das Interesse an Ausländern (Laowai) ist dennoch riesig. Sie rufen nicht "Guck mal ein Ausländer", weil sie einen ärgern wollen - sondern weil sie wirklich erstaunt sind und mehr über den Menschen wissen möchten, der so anders aussieht. Am Anfang stellen sie immer die gleichen Fragen: Aus welchem Land kommst du? Studierst oder arbeitest du? Wie lange bist du schon hier? Gefällt dir China? Kommt man einmal ins Gespräch, merkt man gleich wie höflich, freundlich und hilfsbereit die Chinesen sind.
Auch andere Sachen, über die man in Europa nur den Kopf schütteln würde, wundern mich nicht mehr. Etwa, wozu die Menschen den Gehweg benutzen. Sie suchen keine Toilette auf, werfen ihren Müll nicht in den Mülleimer, schnäuzen nicht in ein Taschentuch - sondern entledigen sich einfach mitten auf der Straße. Kleinkinder haben zu diesem Zweck einen praktischen Schlitz statt einer Naht in der Mitte ihrer Hose.
Es gibt Müll-Sammler, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, aufzusammeln, was andere weggeworfen oder liegenlassen haben. Mit Plastiktüten, die oft größer als der eigene Körper sind oder auf Dreirädern mit Ladefläche ziehen sie Tag und Nacht durch die Straßen. Sie sammeln Plastikflaschen, Verpackungen, Getränkedosen und sonstigen Müll auf, der sich noch irgendwie verwerten lässt.
An den Müll-Sammlern sieht man, welche krassen sozialen Unterschiede es in der Stadt gibt, in der ca. 17 millionen Menschen leben. Das Leben hier spielt sich eigentlich zu jeder Tages- und Jahreszeit hauptsächlich im Freien ab. Immer und überall herrscht geschäftiges Treiben. Die einen eilen zu Terminen, andere stehen um ein Mahjong Brett herum und diskutieren lautstark über den nächsten Spielzug, wieder andere schlagen sich an einem der zahlreichen Straßenimbissen den Bauch voll.
Die Spezialität dieser Imbisse sind Holzspieße. Es gibt welche mit Hühnerherzen, Maden, Seealgen, Pilze im Tofumantel, aber auch ganz normale Fleischspieße. Die Auswahl ist groß, die Speisen werden auf verschiedenste Weisen zubereitet: Sie werden auf Holzkohle gegrillt, in Öl frittiert oder in einer heißen Brühe gegart, deren Hauptbestandteil rote Chilischoten sind. Spieße kosten zwischen 5 und 50 Cent.
Zu meiner Praktikumsstätte VTCN (Voith Turbo Power Transmission (Shanghai) Co., Ltd.), die im Süden der Stadt liegt, fahre ich zuerst für 20 min mit der Metro und werd anschließend noch 45 min geshuttelt. Sich im chinesischen Straßenverkehr zurechtzufinden, will gelernt sein. Wenn man sich in einem Strom aus Drahteseln, Autos und anderen, teils skurilen Fortbewegungsmitteln und jeder Menge Passanten bewegt, braucht man vor allem eines: Geduld. Kaum jemand hält sich an die Straßenverkehrsordnung, Geisterfahrer sind nichts Ungewöhnliches. Fast niemand gebraucht seinen Blinker und die Farbfolge der Ampeln ist bedeutungslos. Schnell fahren ist nicht ratsam - das gibt nur Ärger. Am besten passt man sich dem Rhythmus des Verkehrsstroms an.
Dieses Foto wurde vor dem Outing nach TaiShan gemacht
Die Menschen in China sind sehr stolz auf ihr Land und auf ihre über 6000 Jahre alte Kultur. Aber ihre Neugierde und das Interesse an Ausländern (Laowai) ist dennoch riesig. Sie rufen nicht "Guck mal ein Ausländer", weil sie einen ärgern wollen - sondern weil sie wirklich erstaunt sind und mehr über den Menschen wissen möchten, der so anders aussieht. Am Anfang stellen sie immer die gleichen Fragen: Aus welchem Land kommst du? Studierst oder arbeitest du? Wie lange bist du schon hier? Gefällt dir China? Kommt man einmal ins Gespräch, merkt man gleich wie höflich, freundlich und hilfsbereit die Chinesen sind.
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